11.09.2016: Das kleine Apostelhaus bekommt Besuch

Am 11.09.2016 fand bundesweit der Tag des offenen Denkmals statt. Interessierte hatten die Möglichkeit Denkmäler ihrer Stadt oder woanders zu besichtigen. Manchmal gab es auch Kaffee und Kuchen. Und überall hoffentlich so gute Gespräche, wie am kleinen Apostelhaus. Gegen Nachmittag kam der meiste Besuch.

Als Eigentümer ludt Herr Ralf Kohl zur Besichtigung von außen ein. Wie in den Jahren zuvor ist eine Begehung aus Sichereitsgründen nicht möglich. Jedoch besuchten junge und alteingesessene LeipzigerInnen das wahrscheinlich letzte der ursprünglich 12 Apostelhäuser. Rustikal mit Biertisch und Bank beantwortete Ralf Kohl die neugierigen Fragen der Besucher. Gerade ältere LindenauerInnen verweilten und tauschten gemeinsam Geschichten und Anekdoten aus. Natürlich drehte sich nicht nur alles um das Historische. Viele Fragen der BesucherInnen zielten auch auf DDR-Zeiten, die Zeit der Völkerschlacht und der Industrialisierung zurück. Oft wurde das kleine Apostelhaus mit stauenenden Blick bedacht. Noch öfter bekam es ein interessiertes Nicken zu sehen.

Eine Familie mit Geschichte!

Ralf Kohl musste als Eigentümer schon sehr viele Fragen beantworten. Es leuchten seine Augen, wenn er von seinem Großvater erzählt, von der umgebauten Küche, die an die Werkstatt grenzte. Viele schöne Erinnerung zaubern ein Lächeln auf das Gesicht des Enkels und für eine Sekunde hört man die Kaffeekann klappern und den Großvater rufen. Das kleine Apostelhaus ist mit Ralf Kohl als Eigentümer und Erbe seines Großvaters ein Teil der Familiengeschichte. Wehmütig erzählt Ralf Kohl von mehreren Brandstiftungen, die das kleineApostelhaus erlebt hat. So kurz nach der Wende war es noch durch ihn selbst bewohnt. Aber nun steht es schon seit vielen Jahren unbewohnbar leer. Der Zahn der Zeit nagt am Gemäuer.

Die Leipziger Nasch direkt vor Ort

Und auch die Teilnehmer des Pegasus-Programmes waren von 13 bis 14 Uhr mit ihren Lehrern zu Besuch. In Begleitung von Dave Tarassow von der Leipziger Denkmalstiftung war das der Auftakt für ein spannendes Schuljahr und Projekt unter dem Motto: Schulen adoptieren ein Denkmal. Das Apostelhaus wird in diesem Jahr 276. Das Projekt der Nachbarschaftsschule befasst sich mit der Zeit der Völkerschlacht und den Kanonenkugeln, die das kleine Haus getroffen haben.

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