Statt Macht und Pracht am Apostelhaus gucken aus der Ferne

Zum Tag des geschlossenen Denkmals 2017 lautete das diesjährige Motto Macht und Pracht. Er fand am 10.09.2017 bundesweit statt. Im Gegensatz zu anderen Denkmälern im Prospekt schaut das kleine Apostelhaus recht bescheiden ins Jahr 2017/2018. Am Apostelhaus gucken die Besucher nur noch aus der Ferne. Erhaltung und Sanierung des ältesten Hauses in Lindenau ist und bleibt eine Lebensaufgabe. Eine Aufgabe, die ein einzelner wahrscheinlich gar nicht so ohne weiteres bewältigen kann.

Der Stand der Dinge

Von Sommer 2016 bis Herbst 2017 hat der Besitzer Hand angelegt und die Abdeckung des Daches teilweise vorgenommen. Provisorisch wurde das Dach mit Planen verschlossen. Das Apostelhaus hat von den Schülern der Nachbarschaftsgrundschule, welche am Pegasus-Programm teilnehmen, ein eigens gestaltete wunderbar handgemalte Hausnummer erhalten. Doch trotz aller Bemühungen um das kleine Haus bedarf es zur Rettung des Denkmals einer größeren Investition als viele fleißige Hände in Arbeitsstunden je leisten könnten.

Tag des geschlossenen Denkmals

Das kleine Apostelhaus gilt im Prospekt zum Tag des offenen Denkmals als Bürgerhaus. Und ja, das war es zweifelsohne. Einige Familien haben hier Ihre Kinder großgezogen und den Alltag der jeweiligen Zeit erlebt. gelacht und geweint. Am Sonntag, dem 1o.09.2017, lud der Besitzer Ralf Kohl zum Gespräch vor das Apostelhaus. Tag des geschlossenen Denkmals war sein Motto, um mit Besuchern über den Werdegang zu diskutieren. Von 11 bis 16 Uhr stand Ralf Kohl für Fragen und Gespräche abseits von Haus und Grundstück bereit. Vielen Besuchern wird der Bauzaun längst aufgefallen sein, der das kleine Apostelhaus vorm Betreten schützen soll. Der Zustand des Hauses ist kritischer denn je. Die alten Mauern ächzen.

Warum es keine Führungen mehr geben kann und wird

Sicher war der ein oder andere Besucher irritiert, dass es keinen ran- und reinkommen gab aber die Sicherheit stand und steht eben im Vordergrund. Nun kündigen sich die ersten Herbststürme an und ein weiterer Winter naht. Wäre das kleine Apostelhaus ein atmendes Wesen hätte vielleicht schon längst jemand Mitleid gezeigt und den kargen Verfall gestoppt. So vegetiert es sprichwörtlich vor sich hin und jede Laune der Natur könnte auch das letzte Ächzen des Apostelhauses bedeuten.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert